Konferenz bespricht Minderheitenschulen


Im Rahmen der 6. Internationalen wissenschaftlich-praktischen Sprachekonferenz in Moskau fand im Deutsch-Russischen Haus die thematische Sektion „Minderheitenschulen“ statt.

Im Rahmen der Arbeit der Sektion „Minderheitenschulen“ stellten Vertreter von Bildungseinrichtungen aus Russland und den GUS-Ländern verschiedene Bildungsmodelle für die deutschen Minderheiten vor und sprachen über umgesetzte ethnokulturelle Projekte. Diese Sektion bot den Teilnehmern die Möglichkeit an, Ausbildungsmodelle für deutsche Minderheit vorzustellen und die Erfahrung ihrer Anwendung an den Schulen zu teilen. Das Hauptanliegen der Diskussion war es, die Notwendigkeit der sprachlichen Ausbildung und Unterstützung ethnokultureller Minderheiten im Allgemeinbildungssystem aufzuzeigen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Organisationen der Russlanddeutschen zu besprechen. Moderatorin der Sektion war Jelisaweta Graf, Verdiente Lehrerin der Russischen Föderation, Leiterin des regionalen linguistischen Zentrums der Russlanddeutschen im Gebiet Omsk. Der Experte war Dr. päd., Leiter des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur am Institut für ethnokulturelle Bildung Denis Tsykalow. Die Vertreterin der Abteilung für interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, Christiane Kosmatu, begrüßte die Teilnehmer des Treffens und teilte die Erfahrungen der Schulen mit einer ethnokulturellen Komponente in Rumänien.

Die Sektion beinhaltete auch einen praktischen Teil. Die Teilnehmer diskutierten den Weiterentwicklungsplan solcher Schulen in kompakten Siedlungen der Russlanddeutschen, in denen die Kinder die Sprache lernen, über die Lebensweise der Menschen, Traditionen und Geschichte der Russlanddeutschen sprechen. Einige Referenten präsentierten Arbeitsprogramme, die in Schulen mit ethnokulturellen Komponenten (Minderheitenschulen) sowohl im Kernunterricht als auch in außerschulischen Aktivitäten eingesetzt werden können. So wird beispielsweise „Geschichte der Deutschen Russlands“ oder „O, deutsche Sprache, Mutterlaut“ bald einen festen Platz in den Lehrplänen von Minderheitenschulen einnehmen.

Im Rahmen der Arbeitssektion wurde auch eine Meisterklasse „Besonderheiten der Arbeit in den Regionen mit den Unterrichtsmaterialien in deutscher Sprache mit ethnokultureller Komponente“ durchgeführt. Der Unterricht wurde von Ljubow Jakowlewa-Schneider, Dozentin, Autorin zahlreicher Lehrmaterialien für die deutsche Sprache, Direktorin des Vereins „Rhein-Ruhr-Russlands“, geleitet.

Die Moderatorin der Arbeitsgruppe Jelisaweta Graf erklärte den Teilnehmern, wie man einen einfachen und effektiven Deutschunterricht zusammenstellt, und gab methodische Empfehlungen, wie die regionale Komponente in den Unterricht einbezogen werden kann.

Denis Tsykalow, Koordinator des ethnokulturellen Sprachsemesters „Minderheitenschule“, stellte die Zwischenergebnisse des geplanten dreijährigen Projekts vor. „Das ethnokulturelle Semester hat bereits 2018 stattgefunden und im nächsten Jahr werden wir über das Wachstum jedes Absolventen dieses großen Projekts sprechen können“, sagte er.

Erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, Dr. Olga Martens betonte die Bedeutung des Projekts für die gesamte Gemeinschaft der Russlanddeutschen. „Dies ist ein einzigartiges Projekt, das darauf abzielt, die Zusammenarbeit mit Schulen zu entwickeln, die die ethnokulturelle Komponente umsetzen, sowie ethnische junge Führungskräfte für die Teilnahme an den Aktivitäten der Selbstorganisation der Russlanddeutschen auszubilden“, schloss sie.


Die 6. Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz ist ein gemeinsames deutsch-russisches Projekt und wird vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und dem Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ laut des Kommuniqués der 23. Sitzung der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen vom 26. September 2018 abgehalten.

Rubriken: Spracharbeit